Tiny Forests an (Berufs)schulen des Rhein-Kreises Neuss

Das Konzept Tiny Forest stammt ursprünglich aus Japan vom japanischen Biologen Akira Myawaki. Ein Tiny Forest, auch Mini-Wald oder urbaner Urwald genannt, ist ein mindestens 100m² großes Wäldchen. Auf dieser kleinen Fläche können viele  unterschiedliche heimische Baum- und Straucharten angepflanzt werden. Unzweifelhaft ist der ökologische Wert solcher „Ökointensivflächen“ in urbanen Bereichen. Durch sein Wachstum speichert der Tiny Forest CO2 im Gehölz und entzieht der Atmosphäre das klimaschädliche Gas. Auch die generelle Wasserspeicherung auf der Fläche wird erhöht. Der Tiny Forest wirkt als Klimaanlage durch Wasserverdunstung über die Blätter und trägt zur Stadtkühlung bei. 

Tiny Forests können ein wichtiger Beitrag zur Rettung der Flora und Fauna in Stadtbereichen sein und bieten Vögeln, Insekten und weiteren Tieren einen Zufluchtsort. Weitere Vorteile, die bei der Anlage von solchen Miniwäldern zu berücksichtigen sind: Kinder können die Entwicklung eines Biotops über die Jahre konkret verfolgen, begleiten und sehen, wie die Bäume wachsen, wie die klimatischen Bedingungen wirken und was die Natur zum Überleben braucht. Unmittelbar neben der Schule kann in vielen Unterrichtsfächern durch praktische Anwendungsbeispiele unterstützt werden (z.B. Biologie, Mathematik, Kunst, Musik, Hauswirtschaftslehre, Kenntnisse zu Tier- und Pflanzenarten und Wissen zu Essbarem).

Die Kosten, die mit der Anlage von solchen Ökointensivflächen verbunden sind, stehen in keinem Verhältnis zu den Vorteilen. Die Einbeziehung von Fachfirmen und die Akquise von Sponsorenmitteln von Privatfirmen sind hierbei noch nicht berücksichtigt.

Die Kooperation von Schul- und Umweltdezernat des Rhein-Kreises kann hier auf kreiseigenen (Schul-)Flächen einen wichtigen Anstoß in den Kreiskommunen geben. Dabei sollen einer etwaigen Einrichtung stets eine Potenzialanalyse sowie eine Abwägung hinsichtlich der Flächennutzung mit Blick auf die Einrichtung von PV-Anlagen an den kreiseigenen Schulen vorangestellt werden. Zusammen mit unseren Kooperationspartner CDU und UWG/Freie Wähler-Zentrum haben wir eine Anfrage für die nächste Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses am 02.05.2023 gestellt, die sich mit diesem Thema befasst.